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Wenn der Kunde nicht zahlt - das kannst Du tun

| Lennart Cimbal | Magazin
Dein Kunde zahlt nicht? Schreibe ihn zunächst einmal freundlich an, um nachzufragen, ob die Rechnung bei ihm eingegangen ist. Je nach dem, ob du ihm deine Rechnung auf postalischem Wege oder per E-Mail gesendet hast, könnte dein Schreiben verloren gegangen sein oder im Spam-Ordner liegen. Hast du bei der Ausstellung deiner Rechnung auch korrekte und vollständige Daten wie Anschrift und Bankdaten angegeben? Hier erfährst du, welche Rechte du hast und welche Handlungsoptionen dir offen stehen.

Gründe für nicht geleistete Zahlungen

Dein Kunde ist manchmal aufgrund verschiedener Umstände nicht in der Lage, zu zahlen. In diesem Fall kannst du ihm verschiedene Angebote unterbreiten, zum Beispiel eine Ratenzahlung oder einen Zahlungsaufschub. Ist der Kunde selbstständig. wartet er oftmals selbst auf Zahlungseingänge seiner Auftraggeber. Suche auf alle Fälle ein ruhiges und sachliches Gespräch mit ihm und zeige verschiedene Wege auf.

Dein Kunde zeigt sich nicht kooperativ

Sollte dein Kunde auch nach verschiedenen Gesprächsversuchen deinerseits deutlich machen, dass er nicht gewillt ist, zu zahlen, musst du rechtliche Schritte einleiten. Das bedeutet, dass du ihm zunächst eine Zahlungserinnerung zukommen lässt. Jetzt ist es wichtig, dass du dabei eine Frist setzt. So ist verleihst du deiner Forderung mehr Nachdruck und unterstreichst damit die Verbindlichkeit.

Zahlungserinnerung ohne Wirkung? Mahnen!

Führt auch die Zahlungserinnerung nicht zum gewünschten Ziel, solltest du unbedingt ein Mahnschreiben versenden. Heutzutage kannst du das drei Mal tun und von Mal zu Mal dein Schreiben zwar stets freundlich und sachlich formulieren, dabei jedoch gleichzeitig die Dringlichkeit unmissverständlich zum Ausdruck bringen.

Wenn der Kunde in Verzug kommt

Sobald der Kunde in Verzug geraten ist, kannst du bereits ein gerichtliches Verfahren einleiten. Der Zahlungsverzug ist in § 286 BGB definiert. Er liegt vor, sobald du eine Erinnerung an die Zahlung oder eine Mahnung verschickt hast. 30 Tage nach Erhalt der Rechnung kommt der Rechnungsempfänger in Verzug. Sollte es sich beim Kunden um einen Verbraucher handeln, musst du ihn in deiner Rechnung schon über Konsequenzen bei Zahlungsverzug hinweisen. Der Verzug tritt außerdem ein, sofern ein Datum für die Bezahlung festgelegt war oder der Beginn der Frist anderweitig schriftlich festgesetzt wurde (zum Beispiel: „spätestens 21 Tage nach Ausstellungsdatum“). Selbstverständlich ist der Kunde auch dann in Verzug, nachdem er glaubhaft und definitiv zum Ausdruck gebracht hat, unter keinen Umständen zahlungswillig zu sein. Eine erneute Mahnung musst du in den genannten Fallbeispielen nicht versenden. Du kannst das Mahnverfahren einleiten.

Mit Inkassounternehmen und Factoring Schuldner zur Kasse bitten

Ein anderer Weg, dein Geld einzutreiben, ist der Verkauf von Rechnungen an ein Inkasso-Unternehmen. Hat dieses fällige Rechnungen käuflich erworben, hast du mit der Zahlungsforderung nicht mehr zu schaffen.

Noch vorteilhafter ist es, Rechnungen bereits vor Beginn der Fälligkeit zum Kauf anzubieten. Diese „Factoring“ genannte Variante ist sehr preiswert und kann schnell abgewickelt werden. “Factoring“ bedeutet, dass ein Unternehmen die Kreditwürdigkeit deines Schuldners prüft und dabei das volle Risiko trägt.

Bei der Beauftragung eines Inkassounternehmens oder dem Verkauf deiner Rechnungen bekommst du zwar recht schnell Geld, jedoch nicht in vollem Umfang deiner Forderungen. Daher solltest du dir, insbesondere falls du Rechtsschutz hast, einen Anwalt nehmen. Dieser wird für dich den gesamten Rechnungsbetrag samt Zinsen und Schadensersatz geltend machen. Er kann noch mehr für dich erreichen, indem er Klage einreicht und das Verfahren so auf den Weg bringt. Im Falle des Verzuges ist ein Jurist in der Lage, dich als seinen Mandanten vor großen finanziellen Problemen zu bewahren, indem er schnell handelt. Ein Anwalt prüft für dich die Sachlage und erörtert mit dir gemeinsam das weitere Procedere. Er kann dich bei der Beantragung des Mahnverfahrens unterstützen und wird penibel darauf achten, dass deine Angaben wahrheitsgemäß und vollständig an das Gericht weiter geleitet werden. Natürlich hast du auch die Möglichkeit, das Mahnverfahren eigenständig einzuleiten und dafür einen entsprechenden Mahnbescheid zu beantragen. Fülle also einen Antrag aus, um deine Forderung schnell und fristgerecht durchzusetzen. Sind deine Angaben nicht lückenlos und korrekt, lehnt das Gericht ihn womöglich ab. Ein Anwalt für Inkassorecht und Forderungseinzug bringt den Antrag beim Gericht ein. Auf solche Art und Weise verleiht er dem gerichtlichen Mahnverfahren deutlich mehr Nachdruck, erhebt Klage und setzt deinen Anspruch auf Zahlung rechtskräftig durch.
Versuche im Falle des Zahlungsverzugs zunächst, den Sachverhalt zu klären und eine schnelle und einvernehmliche Lösung mit dem in Verzug geratenen Kunden zu finden. Wenn dir das nicht gelingt, musst du schriftlich mahnen und spätester bei Härtefällen das Mahnverfahren mit anwaltlicher Unterstützung einleiten. Mit einer Rechtsschutzversicherung ist das für dich ein leichtes Unterfangen. Du kannst dich dann auch zunächst einmal entspannt zurücklehnen, da du nun direkt nichts mehr mit der Sache zu tun hast. Keiner von uns läuft seinem Geld gerne hinterher. Du hast deine Arbeit pflichtgemäß erfüllt und so sollte es auch für deinen Kunden eine Selbstverständlichkeit sein, dich wie vereinbart dafür zu entlohnen. Wenn dein Kunde nicht zahlt, stehst du vielleicht gerade am Anfang deiner Selbstständigkeit und bist in Sorge um deine Existenz. Doch es gibt stets eine Perspektive. Wie hier beschrieben, kannst du verschiedene Strategien umsetzen. Wichtig dabei ist, dass du die von dir eingeleiteten Schritte grundsätzlich gut dokumentierst. Das ist auch wichtig, falls der Gang zum Anwalt notwendig sein sollte. Meist besteht eine realistische Chance, dass du letztendlich doch an dein dir zustehendes Geld gelangst. Suche im Zweifelsfall Hilfe bei den genannten Anlaufstellen. Auf diesem Wege kannst du dir viel Ärger ersparen und deine Energie in neue Projekte investieren, während andere an deinem Schuldner dranbleiben.
 

Fazit

Es gibt nicht "den einen Weg", da jede Situation Fingerspitzengefühl benötigt. Weitere Hilfe für deine Entscheidungsfindung findest du hier.
In der Zukunft: Deine Schuldner kosten dich viel Zeit, Geld und Nerven. Willst du dir künftig all dies ersparen, so kannst du deinen Kunden zum Beispiel bequeme Zahlungswege wie Paypal oder Klarna anbieten. Gewähre einen Preisnachlass von bis zu 4 Prozent, wenn sie innerhalb sehr kurzer Zeit bezahlen.