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Wenn der Kunde nicht zahlt – so leitest du ein gerichtliches Mahnverfahren ein

| Lennart Cimbal | Magazin
Dein Kunde zahlt eine von dir ausgefertigte Rechnung nicht oder dein Mieter überweist seine Miete nicht? In diesen Fällen kannst du ein gerichtliches Mahnverfahren beantragen, damit du deine ausstehenden Forderungen durchsetzen kannst. Wenn der Mahnantrag erfolgreich war und der Kunde nicht widersprochen hat, kannst du einen vollstreckbaren Titel bekommen. Dieser Mahnantrag ist sehr umfangreich und sämtliche Angaben sind fehlerfrei einzutragen. Nur wenn alles korrekt ist, sind ein Mahnverfahren sowie eine Zwangsvollstreckung der offenen Geldsumme möglich. Du vermeidest so auch Verzögerungen bei der Bearbeitung deines Antrages.

Beim gerichtlichen Mahnverfahren handelt es sich um den letzten Schritt bei der Eintreibung offener Forderungen. Diesen Weg gehst du, wenn trotz deines guten Willens der Kunde seine offene Rechnung nicht bezahlt und er unkooperativ ist.
Bevor das Mahnverfahren vor Gericht behandelt wird, bekommt dein Kunde von dir zuerst eine Zahlungserinnerung sowie einige Mahnungen. Falls er seine Rechnung dennoch nicht begleicht, kannst du online einen Mahnbescheid aufrufen und beim Amtsgericht einen Antrag stellen.
 

Du fragst dich jetzt was genau ein Mahnbescheid ist? Gar kein Problem!
Hier kannst du dich genauer informieren über alle wichtigen Bestandteile eines Mahnbescheides: https://www.schuldenanalyse-kostenlos.de/c/mahnbescheid/

Kurzübersicht zum gerichtlichen Mahnverfahren


Mithilfe des gerichtlichen Mahnverfahrens kannst du die Bezahlung offener Rechnungen durchsetzen.

Dafür sind ein rechtmäßiger Zahlungsanspruch sowie außergerichtliche Versuche, den Forderungsbetrag zu erhalten, notwendig.

Nach einer erfolgreichen Beantragung des Mahnbescheids und ausbleibendem Widerspruch deines Kunden bekommst du den vollstreckbaren Titel. Es gibt kein aufwändiges und langes Gerichtsverfahren.

Falls dein Kunde gegen deine Forderung einen Widerspruch einlegt, endet das gerichtliche Mahnverfahren und es ist die Erhebung eines Klageverfahrens möglich, um den Zahlungsanspruch zu klären.

Mit deinem Vollstreckungstitel darfst du dein Geld mithilfe eines Gerichtsvollziehers eintreiben lassen. Du hast dafür 30 Jahre Zeit.

Ein Rechtsanwalt kann dir bei der Antragstellung bis hin zur Vollstreckung behilflich sein.

Du kannst die Verfahrenskosten nach einem Erfolg von deinem Kunden einfordern.

Vorraussetzung für ein gerichtliches Mahnverfahren

Du hast für einen deiner Kunden etwas geleistet, aber den vereinbarten Zahlbetrag nicht bekommen? Es ist in diesem Fall eine schnelle Reaktion gefragt, denn wenn du mit der Eintreibung deiner offenen Forderung länger wartest, könnte dein Anliegen als weniger gewichtig gewertet werden.

Das gerichtliche Mahnverfahren ist eine Möglichkeit mit einem Online-Mahnbescheid deinen Anspruch auf Zahlung durchzusetzen. Das geht eventuell auch ohne Gerichtsverfahren oder Begründung. Der Vorgang kann zügig ablaufen und preiswerter als ein Klageverfahren sein.

Schritte bis zu einem gerichtlichen MahnverfahrenSo sieht das übliche Mahnverfahren aus:

1. Schritt: Dein Kunde bekommt eine Zahlungserinnerung.

Die Zahlungserinnerung ist sozusagen ein Vorläufer für eine Mahnung, die keine rechtlichen Auswirkungen hat. Mit ihr nimmst du Kontakt zu deinem Kunden auf und gibst ihm den Hinweis, seinen offenen Rechnungsbetrag zu bezahlen.

2. Schritt: Dein Kunde bekommt Mahnung Nummer 1

Im Praxisgebrauch ist die 1. Mahnung meist ein Schreiben, dass der offenen Rechnung entspricht. Es ist als Mahnung gekennzeichnet und enthält alle Angaben, die in einem Rechnungsformular Pflicht sind. Mitsamt dieser 1. Mahnung kannst du schon Mahngebühren erheben. Ein Richtwert sind 2,50 Euro, doch es gibt kein Gesetz hierfür. Verzugszinsen fallen zu 5 Prozent an, wenn dein Kunde als Privatperson auftritt. Bei Unternehmenskunden sind es 8 Prozent. Dein Kunde ist automatisch im Zahlungsverzug, wenn die Rechnung länger als 30 Tage fällig ist.

3. Schritt: Dein Kunde bekommt nachfolgende Mahnungen

Es ist deine Entscheidung, welche Anzahl an Mahnungen du deinem Kunden schickst. Es ist empfehlenswert, die Zahlungsfrist mit jeder Mahnung herabzusenken. Ein Beispiel ist ein dreitägiges Zahlungsziel ab Mahnung Nummer 3. Anstatt zum Versand von Mahnung Nummer 2 und 3 kannst du auch alternativ zum gerichtlichen Mahnverfahren greifen.

Hinweis: Du darfst nur eine Mahnung versenden, wenn dein Kunde seine Rechnung nicht innerhalb der gesetzten Zahlungsfrist begleicht. Du hast die Pflicht, deine Ware oder deine Leistung einwandfrei zu versenden oder auszuführen.

So gehst du beim gerichtlichen Mahnverfahren vor

Für ein gerichtliches Mahnverfahren benötigst du keinen Rechtsanwalt. Um solch ein Verfahren einzuleiten, ist ein Mahnbescheid zu erlassen. Dafür gibt es Vordrucke in Papierform, doch diese findest du auch im Internet. Um das gerichtliche Mahnverfahren anzustrengen, stellst den Mahnantrag gegen deinen säumigen Schuldner beim jeweils zuständigen Amtsgericht.

Nachdem dein Antrag beim Amtsgericht zugestellt wurde, wird dieses eine Überprüfung vornehmen. Wenn du sämtliche Formalitäten befolgt und den Antrag korrekt ausgefüllt hast, bekommt der Schuldner einen Mahnbescheid.

Ab Zustellung hat der Schuldner 14 Tage Zeit für einen Widerspruch. Von der Einlegung oder Nichteinlegung eines Widerspruches hängt es ab, ob das gerichtliche Mahnverfahren noch sinnvoll ist. Wenn dein Kunde Widerspruch einlegt, weil er deine Forderung als unbegründet ansieht, endet das gerichtliche Mahnverfahren. Du kannst dann nur noch einen Rechtsanwalt und die Gerichtskosten aufbringen und Klage erheben.

Falls dein Kunde nicht widerspricht und trotzdem nicht zahlt, hast du 14 Tage Zeit, um einen Vollstreckungsbescheid beim Gericht zu beantragen. Der Kunde ist auch hier zum Einspruch berechtigt. Wenn die Frist ebenfalls verstreicht, verfügst du über einen rechtskräftigen Vollstreckungsbescheid. Deine Forderung ist also juristisch abgesichert und du kannst sie innerhalb von 30 Jahren einfordern. Du hast aber auch die Möglichkeit, einem Gerichtsvollzieher den Auftrag zu erteilen, mithilfe des Vollstreckungsbescheids das Bankkonto des säumigen Kunden zu pfänden beziehungsweise mit anderen Mitteln das Geld beim Schuldner einzutreiben.

Lohnt sich ein Rechtsanwalt für ein Mahnverfahren oder nicht?

Ob für ein Mahnverfahren die Hilfe eines Rechtsanwalts sinnvoll ist oder nicht, ist deine Entscheidung. Du hast keine Pflicht, einen Rechtsanwalt zu engagieren. Die anfallenden Kosten des Mahnverfahrens gehen allerdings zulasten des Zahlungsschuldners. Ein Rechtsanwalt kann dir vielleicht viel Nerven und Zeit ersparen. Du vermeidest so unwissentliche Fehler, aus denen sich zeitliche Verzögerungen ergeben könnten. Du bist dir nicht ganz sicher? Lass es überprüfen!

Fazit

Eine nicht gezahlte Rechnung ist nervig, jedoch kein großes Problem. Die beschriebenen Schritte helfen dir zügig und unkompliziert dein Geld zu erhalten und dich weiter um deinen Erfolg zu kümmern.