Immer mehr (junge) Menschen haben die Zeichen der Zeit und ihre Chance erkannt. Sich selbstständig zu machen, hatte schon immer seine Reize, aber natürlich birgt die neue "Freiheit" auch gewisse Gefahren und Risiken. Dennoch ist die Schwelle zum Eintritt in die Selbstständigkeit gesunken. Vielleicht spielst auch du gerade mit dem Gedanken dein eigenes Business aufzubauen. Dann könnten die folgenden Zeilen dir zumindest einen kleinen Einblick in einen großen Ausblick verschaffen.
Planung ist (leider) nicht alles
Egal wie gut du dich auf deine Selbstständigkeit vorbereitest, du wirst (fast) alles wieder über den Haufen werfen müssen. Die Planung/Vorbereitung ist die Theorie, selbst und ständig am oder im Markt zu handeln ist die Praxis. Natürlich trägst du auch als Arbeitnehmer die volle Verantwortung für dein Handeln. Als Selbstständiger kommen allerdings viele verschiedene Aspekte dazu, die man leider auch nicht unbedingt planen kann. Du hast deinen Businessplan schon fertig? Das ist schön, beeindruckt aber noch nicht mal Banken. Im Prinzip schreibt man diesen nur für Banken, also kannst du ihn auch weglassen. Deine Zahlen kannst du auch ohne Plan im Blick und damit im Griff behalten.
Deine Finanzen, dein Finanzamt ... und du!
Als Arbeitnehmer werden die Steuern in der Regel direkt mit dem Bruttogehalt verrechnet. Auf dieser Grundlage wird dann (mit wenig Spielraum) die jährliche Steuererklärung erstellt. Somit hat man im Angestelltenverhältnis im Prinzip keinen direkten Kontakt zum Finanzamt. Als Selbstständiger ist das Finanzamt dein allererster Geschäftspartner, den du auch als genau diesen ansehen solltest. Viele scheuen diese mächtige Ungleichheit. Am Ende des Jahres möchte das Finanzamt nur Kenntnis sämtlicher Einnahmen von dir erlangen. Die Steuererklärung als Selbständiger ist etwas komplexer, mit etwas Übung aber durchaus machbar, auch ohne Steuerberater.
Der Form halber ...
Mit dem Eintritt in die Selbstständigkeit musst du eine wichtige Entscheidung treffen: die Form deine Unternehmens. Für die allermeisten Solo-Selbstständigen wird das der Status "Freiberufler" sein, betreibst du ein Gewerbe ist es in der Regel das Einzelunternehmen. Hierfür fallen nur geringe Gebühren für den Gewerbeschein an. Für den Einstieg ist dies die leichteste Unternehmensform. Doch Vorsicht: Ein Einzelunternehmer haftet in vollem Umfang mit seinem gesamten Vermögen. Das kann ein Nachteil sein.
Will ich das wirklich?
Sollten dich die ersten Schritte in die Selbstständigkeit bis hierhin noch nicht abgeschreckt haben, geht es nun wirklich ans Eingemachte. An dein allerliebstes. Nein, nicht an dein Geld. Es geht um deine Freizeit. Die musst du nämlich komplett abgeben, sagen wir lieber aufgeben. Am Anfang denkt man vielleicht noch man könnte beides unter einen Hut bringen. Das funktioniert nicht, das kannst du dir abschminken. Es wird also nur noch deine Selbstständigkeit geben, abzüglich ein paar Stunden Schlaf. Willst du das wirklich?
Fazit
Der Weg in die Selbstständigkeit kann nicht nur hart und steinig sein, er ist es. Du musst bereit und in der Lage sein jeden Tag bis zum Anschlag alles für dein Business zu geben. Du wirst viel arbeiten, und wenig schlafen. Du wirst bis zum Umfallen kämpfen müssen - gegen alle und manchmal auch mit jedem. Anfangs wirst du es hassen, nach einiger Zeit kommt die Liebe vom Anfang zurück. Sofern du es überhaupt bis hierhin geschafft hast. Alle anderen werden unter "natürlicher Auslese" verbucht.
Wer etwas gefunden hat, von dem er überzeugt ist, für den ist das quasi alles selbstverständlich. Und der kann die neu gewonnene Freiheit auch genießen, und selbst gestalten. Alle anderen werden früher oder später merken, dass die einst so erhoffte Selbstständigkeit nicht zu ihrem Alltag passt. Und auch nicht zu ihrem Leben, wahrscheinlich noch nicht mal zu ihnen selbst. Sie sind dann eben einfach nicht der Typ dafür.
Klingt das alles jedoch überhaupt nicht negativ oder sogar eher positiv, dann gibt es keinen Grund dich zurückzuhalten. Auf geht es in deine neue Zukunft!
