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Nebenberufliche Selbstständigkeit - Wie stelle ich das an?

| Lennart Cimbal | Magazin

Wie kann ich mich nebenberuflich selbstständig machen? - eine clevere Vorgehensweise

Nebenberuflich selbstständig zu sein, hat viele Vorteile. Du hast die Möglichkeit auszuprobieren, ob eine Geschäftsidee in der Realität funktioniert und das ohne Druck von der finanziellen Seite. Regulär bist Du in deinem Hauptberuf beschäftigt und am Abend oder an den Wochenenden übst Du Deine Selbstständigkeit als Nebenberuf aus. Du findest so über längere Zeit heraus, ob Dir eine Selbstständigkeit überhaupt liegt. Nicht alle, die eine selbstständige Tätigkeit ausüben, sind mit ihr dauerhaft glücklich.

Nicht überstürzt anfangen: Selbstständige im Nebenberuf haben einiges zu beachten

Du solltest einige Dinge berücksichtigen, damit deine Teilzeitselbstständigkeit nicht an bürokratischen Hürden endet, bevor sie überhaupt angefangen hat.

So solltest Du dir die Nebentätigkeit von deinem Arbeitgeber genehmigen lassen, wenn in deinem Arbeitsvertrag diesbezüglich Klauseln enthalten sind. Du soltest dich ebenfalls um die Angelegenheiten bezüglich der Sozialversicherung kümmern.

In der Testphase lernst Du dich besser kennen

Nicht alle Menschen sind Unternehmertypen, was überhaupt nicht tragisch ist. Es gibt schließlich keinen Standard-Unternehmertyp. Es gibt jedoch Persönlichkeiten, welche eine Selbstständigkeit aufziehen, die ihrem Wesen entspricht. Eine Selbstständigkeit im Nebenberuf ist eine optimale Gelegenheit, es auszuprobieren. Du kannst dabei nach deinem Belieben agieren, sodass bei Dir ein Wohlgefühl eintritt. Kein Vorgesetzter macht Dir dabei Vorschriften, was überaus positiv ist. Gewinne zu machen, ist bei einer nebenberuflichen Selbstständigkeit nicht unbedingt notwendig, das ist eine tolle Erleichterung. Du solltest dennoch den Mindestanspruch haben, keine Verluste einzufahren.

Diese Vorteile einer Selbstständigkeit im Nebenerwerb lassen sich nicht in Geld aufwiegen. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, ist ein stückweises Wachstum möglich, ganz wie Du es magst.

Cleveres Outsourcing – kein Selbstständiger im Nebenberuf kann alles selbst erledigen

Zu deinem schrittweisen Wachstum zählt auch das Bewusstmachen der jeweiligen Arbeitsbereiche in deinem Kleinstunternehmen. Jedes Unternehmen besteht unabhängig von seiner Größe aus verschiedenen Bereichen. Da gibt es beispielsweise das Schreiben von Rechnungen, buchhalterische Aufgaben, das Versenden von Waren, das Beantworten von Kundenanfragen oder das Betreiben von Werbung.

Jetzt stellst Du Dir die Frage, ob Du alles selbst erledigen kannst oder ob Du an der Buchhaltung scheitern wirst, wie einige Selbstständige. Vielleicht reicht dein Platz auch nicht aus, um Waren zu lagern und zu versenden. In diesen Fällen ist Unterstützung angeraten, denn einige Unternehmen bieten entsprechende Dienstleistungen zu anständigen Preisen an.

Mit Outsourcing sparst Du wertvolle Zeit und hast freie Kapazitäten für deine wichtigen Aufgaben. Weil Du im Nebenberuf langsam wachsen, ist ein sehr ruhiges Umsehen und ein genaues Abwägen der finanziellen Gegebenheiten möglich.

Der gründliche oder der kreative Typ? - wachse deinem Typ entsprechen an den anfallenden Aufgaben

In einer Selbstständigkeit im Nebenerwerb kannst Du dein Tempo festlegen und sämtliche Faktoren gut auf sich ausrichten. Manche sind sehr gründlich und nehmen Checklisten zur Hilfe, damit sie nichts Wichtiges vergessen. Andere mögen es ein wenig kreativ bis chaotisch mit bunten Zetteln, großen Mindmaps oder technischen Organisationsmitteln. Es liegt in deiner Hand, wie Du dich nebenberuflich als Selbständiger verwirklichst und einen passenden Arbeitsstil entwickelst.

Du wirst besonders erfolgreich sein, wenn Du authentisch arbeitest. Wenn Du herausgefunden hast, was zu Dir passt, wird dein Geschäft beinahe von selbst wachsen, falls die entsprechende Geschäftsidee die Richtige ist.

Selbstständigkeiten sind sehr beliebt

Es ist nach wie vor sehr beliebt, sich selbstständig zu machen. Der KfW-Gründungsmonitor gab es im Jahr 2020 537.000 Existenzgründungen. Davon entfielen 201.000 auf Vollerwerbsgründungen und 336.000 auf Nebenerwerbsgründungen. Die erste Gruppe nutzt die Selbstständigkeit als Haupteinkommensquelle und die zweite Gruppe betreibt die Selbstständigkeit nebenberuflich zum Hauptberuf, welcher die meiste Arbeitszeit beansprucht. Eine Nebentätigkeit ist dann eine solche, wenn hierbei die anfallende Arbeitszeit höchstens einem Drittel einer vergleichbaren Vollzeitarbeitsstelle entspricht.

Eine Selbstständigkeit im Nebenerwerb beitet entscheidende Vorteile. Du kannst nicht nur Ihr Einkommen aufbessern, sondern können auch unternehmerische Erfahrungen sammeln. Mit diesen kannst Du deine Selbstständigkeit später zum Haupterwerb machen.
Es ist jedoch unmöglich, einfach anzufangen und einfach so Rechnungen zu schreiben, weil auch nebenberufliche Gründungen vorzubereiten sind.
Diese wichtigen Schritte, um nebenberuflich selbstständig zu werden, sind nachfolgend aufgeführt.

Mit der nebenberuflichen Selbstständigkeit beginnen und eine gute Geschäftsidee haben

Wer sich selbstständig machen will, benötigt eine gute Geschäftsidee, die auch zur eigenen Person und zur Nebentätigkeit passt. Es eignet sich am besten eine Geschäftsidee, für die möglichst niedrige Fixkosten (Miete, Personalkosten etc.) anfallen. Denn diese Geschäftsidee soll zunächst einen Markttest durchlaufen. Es ist auch eine Prüfung wichtig, ob sie geeignet ist, auf begrenzte Zeit ein Unternehmen zu führen. Eine Idee ist es, einen Online-Shop zu gründen. Ein Einzelhandelsgeschäft ist nicht passend, denn hier ist der Zeitaufwand sehr groß. Entwicklungsmöglichkeiten sind ebenfalls zu bedenken.

Eine Genehmigung des Arbeitgebers für die nebenberufliche Selbstständigkeit einholen

Wenn die Geschäftsidee steht, dann holen Sie sich am besten die Genehmigung Ihres Arbeitgebers ein. Wer eine Selbstständigkeit nebenberuflich beginnen möchte, muss ein paar Anlaufstellen darüber informieren. Eine davon ist der Arbeitgeber, weil in einem großen Teil der Arbeitsverträge festgelegt ist, dass der Beginn einer Nebentätigkeit beim Arbeitgeber anzuzeigen ist. Wird dies versäumt, kann der Arbeitgeber fristlos kündigen. Wenn dies nicht geschieht, kann im schlimmsten Fall eine fristlose Kündigung folgen. Auch Streitigkeiten wegen Konkurrenz werden so vermieden. Die Genehmigung sollte immer in Schriftform erfolgen, damit Sie einen Beweis haben.

Auswahl der passenden Unternehmensform

Nun kann die Planung. Die Form eines Unternehmens ist wichtig. Es gibt das Einzelunternehmen, das der Gründer als alleinige Person oder gemeinsam mit mehreren Personen gründet. Dann gibt es die Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Bei diesen Rechtsformen haftet der Gründer allerdings auch mit seinem Privatvermögen. Infrage kommen auch die Kapitalgesellschaft, doch diese erfordert viel Aufwand für die Verwaltung, was für eine Nebentätigkeit zu anstrengend sein dürfte. Sinnvoll ist eher eine OHG, GbR oder ein Einzelunternehmen zu gründen.

Besorgung von Nachweisen

Bevor Du mit deiner Nebentätigkeit als Selbstständiger beginnst und diese anmeldest, solltest Du prüfen, ob Du Genehmigungen einholst oder ob Du spezielle Fachkenntnisse vorweisen musst. Es gibt ein paar Berufe, die mit Reglements versehen sind. Du darfst sie nur ausüben, wenn Du die erforderlichen Qualifikationen dafür besitzt. Das betrifft beispielsweise einige Berufe der Gesundheit, der Rechtsberatung oder des Ingenieurwesens. Auch Handwerksmeister, die selbstständig sind, benötigen diese Nachweise.

Anmeldung der nebenberuflichen Selbstständigkeit

Wenn sämtliche Unterlagen komplett vorliegen, kann eine Gründung und eine Anmeldung des Unternehmens erfolgen. Zu unterscheiden sind Gewerbetreibende und Freiberufler. Erstere teilen Ihre Gründung dem Gewerbeamt mit und bei den Freiberuflern entfällt diese Pflicht. Das Gewerbeamt informiert das zuständige Finanzamt und andere Stellen. Freiberufler beantragen nur ihre Steuernummer bei ihrem Finanzamt.

Krankenversicherung informieren

Der Krankenversicherung ist ebenfalls über eine nebenberuflich ausgeübte Selbstständigkeit Bescheid zu geben, denn der Verdienst aus der Existenzgründung fließt in die Errechnung des Krankenversicherungsbeitrages ein. Das ist dann der Fall, wenn der Nebenerwerb hinsichtlich Arbeitszeit oder Einkommen überwiegt, sodass er insgesamt eine hauptberufliche Tätigkeit ergibt. In diesem Fall tragen Gründer in den meisten Fällen ihre Sozialversicherungsbeiträge selbst.

Planung der Ressourcen und Erstellung eines Businessplans

Auch wer nebenberuflich eine Selbstständigkeit beginnt, vergeudet viel Geld und Zeit, wenn die Idee scheitert. Häufig wird der anfallende Arbeitsaufwand nicht berücksichtigt. Auch nebenberufliche Geschäftsideen sind nur mit Engagement durchführbar, vor allem zu Beginn. Du solltest deshalb darüber nachdenken, ob dir dieser Aufwand möglich ist, um deine Gründung erfolgreich durchzuführen. Es ist eine Doppelbelastung, die auch Freunde und Familie auf die Probe stellt und für sie gewöhnungsbedürftig ist. Damit Du die Gründungskosten abschätzen kannst, stolltest Du einen Businessplan erstellen. Dieser ist hilfreich, wenn Du ein Unternehmen gründen willst und auch danach ist er ein guter Leitfaden, um die Tragfähigkeit deiner Geschäftsidee einzuschätzen. Du benötigst ihn auch für die Beantragung von Darlehen oder Förderungen.

Versicherungen abklären

Bei Selbstständigen reicht die private Haftpflichtversicherung nicht aus. Es ist in manchen Fällen sinnvoll eine betriebliche Haftpflichtversicherung abzuschließen. Sie deckt Vermögens-, Sach- sowie Personenschäden ab, die eine dritte Person erleidet. Einige Berufe, zum Beispiel die des Bewachungsgewerbes unterliegen einer gesetzlich vorgeschriebenen Berufshaftpflichtversicherung.

Steuervorschriften überprüfen

Auch das leidige Thema mit den Steuern ist für Gründer von Belang. Auch nebenerwerblich Selbstständige müssen Ihre Einkünfte per Steuererklärung einreichen. Die Steuerart ist abhängig von der gewählten Rechtsform. Für Einzelunternehmer und Personengesellschaften fallen Umsatz-, Einkommens- sowie Gewerbesteuer an Kapitalgesellschaften zahlen eine Körperschaftssteuer. Freiberufler ermitteln ihren zu versteuernden Gewinn mit der Einnahmen-Überschuss-Rechnung.

Außerdem ist die Umsatzsteuererklärung einzureichen, wenn gemäß der Kleinunternehmerregelung Ihr Gewinn des Vorjahres mehr als 22.000 Euro beträgt und er im jetzigen Geschäftsjahr voraussichtlich die 50.000 Euro übersteigt. Wenn Du diese Beträge nicht erzielst, bist Du Kleinunternehmer und musst auf deine Rechnungen die Umsatzsteuer nicht ausweisen und dementsprechend nicht zahlen. Der Vorsteuerabzug ist dann aber auch nicht möglich.

Fazit

Nebenberufliche Selbständigkeit kann dir viele Türen und Tore öffnen. Wenn es zu dir passt hast du die Möglichkeit dein Leben mehr und mehr genau so zu gestalten wie es dir passt. Mit der richtigen Idee und der richtigen Persönlichkeit steht dir nichts im Weg.